Ist die neue Kennzahl ein valider KPI für den Klimamarkt?
Der Cooling Efficiency Ratio, kurz CER, wird seit einigen Wochen vermehrt als Leistungskennzahl in der Kälte- und Klimabrache erwähnt. Doch woher kommt diese neue Kennzahl und was sagt sie aus?
Im Rahmen der Entwicklung der DIN EN 50600 (Norm für Einrichtungen und Infrastrukturen von Rechenzentren) wurde der CER definiert und in der EN 50600-4-7 dokumentiert. Er soll als Kennzahl zur Klassifizierung und Überprüfung der Wirksamkeit von Rechenzentrumskühlungen dienen.
Dabei werden die Größen
Q(abgeführt) = die gesamte aus dem Rechenzentrum abgeführte Wärmemenge (jährlich) in kWh
und
E(Kühlung) = der Energieverbrauch (jährlich) der Kühlsysteme in kWh folgendermaßen zur Berechnung des CER herangezogen:
Zwingend zu beachten ist, dass sowohl Q(abgeführt) als auch E(Kühlung) in kWh und für den gleichen Zeitraum T gemessen werden müssen.
Nun zeigt uns die Formel relativ eindeutig, dass die Wirksamkeit der Kühlung nur in Relation mit einem definierten Rechenzentrum angegeben werden kann. Die Branche darf jetzt nicht erneut den Fehler begehen, den sie schon vor geraumer Zeit mit dem PUE (Power Usage Effectiveness) begangen hat und den CER zur Bewertung von isolierten Klimasystemen oder einzelnen Kältegräten heranziehen.
Ähnlich wie der PUE, eignet sich der CER nur für die Messung der Effizienz eines Kühlsystems in einer reellen Rechenzentrumsumgebung oder -installation. Er kann nicht auf eine Komponente oder Infrastruktur angewendet werden.
Um dies nochmals zu verdeutlichen, der CER bezieht sich ausschließlich auf die Effizienz des Kühlsystems in einem definierten Rechenzentrum, der PUE auf die Effizienz eines gesamten Rechenzentrums.
Auch wenn der CER keine geeignete Kennzahl zur Bewertung einzelner Klimageräte/-systeme ist, so wurde erneut eine Leistungskennzahl auf den Weg gebracht, die das Thema Energieeffizienz der Rechenzentrumskühlung nochmals stärker betont, was zu einer stärkeren Sensibilisierung des Marktes beitragen kann.