Die Serverräume des Rechenzentrums nehmen 4.800 m² ein. Die vielen Informationstechnik- und Kommunikationsanlagen müssen natürlich gekühlt werden. Zur Umluft-Kühlung wurden Präzisions-Klimageräte für IT-Betriebsräume in stehendem Aufbau (STULZ CyberAir 3) eingesetzt. Die im Kreislaufprozess gekühlte Zuluft wird von den Geräten direkt in den Doppelboden eingebracht.
Zur Sicherstellung einer einwandfreien Kühlfunktion und Effizienzsteigerung wurden Warm- und Kaltzonen baulich getrennt.
Jedes Umluft-Klimagerät (ULK) besitzt einen eigenen Regler − über Busleitung sind alle ULK sowohl zueinander, als auch mit einer externen Bedieneinheit verbunden. Jedes ULK kann als Einzelgerät gesteuert werden; es kann aber auch nach Raum- Zonen gruppiert oder alle Geräte in einer Zone geregelt werden. Die Regelungsart ist auf Zuluft-Regelung mit Abluft-Begrenzung konfiguriert.
Die Kälteversorgung sowie die Verteilung wird im Prinzip n+1 ausgeführt. Zusätzlich ist auch die volle Kälteversorgung bei Ausfall eines Aggregates sichergestellt; ähnliches gilt für einen Servicefall.
Um immer noch die gesamte Kälteleistung zur Verfügung stellen zu können, bedingte dies eine Mehr-Bereitstellung an Kältemaschinen und Umluft-Klimaschränken. Die Umluft-Klimaschränke werden von einer „A“ und einer „B“- Schiene versorgt. Jeder dieser Versorgungsschienen ist in der Lage, die komplette Kälteleistung eines Serverraumes abzudecken. Um eine homogene Auslastung beider Kälteschienen zu gewährleisten, wird im Regelfall ein Serverraum zu 50 % von Versorgungsschiene A und zu 50 % von Versorgungsschiene B versorgt. Das Redundanzprinzip setzt sich in allen kritischen Anlagenteilen bis hin zu doppelt installierten Einzelpumpen fort. Über das „n+1“ Prinzip hinaus werden die Kälteverteilung und der Rückkühlkreis in Form einer Ringleitung ausgeführt, um somit eine zusätzliche hydraulische Versorgungssicherheit zu erreichen.
Zur Erhöhung der Energieeffizienz der Gesamtkälteanlage kann diese auch im Free-Cooling-Modus betrieben werden. Um eine maximale Ausbeute an Freier Kühlung durch die Umgebung zu erreichen, wurden Hochleistungsrückkühler vorgesehen, deren Register mit Osmose-Wasser besprüht werden. Das Wasser dazu wird aus einem Grundwasserbrunnen bezogen, gefiltert und mittels Osmose-Anlage aufbereitet. Da ganzjährig mit konstanten Kälte- und Rückkühlleistungen gerechnet werden kann, wird keine Sole im Rückkühlkreislauf verwendet; als Rückkühlmedium kommt Wasser ohne Frostschutz zur Anwendung.
Die Außenluft wird erst adiabat (mittels sehr feiner Besprühung auf die Feuchtkugeltemperatur) gekühlt. Anschließend passiert die feuchte und leicht übersättigte Luft die zwei Wärmetauscherstufen, wobei die Energieabnahme in sensibler und latenter Form stattfindet. Die Rückkühlleistung wird mittels der geregelten Ventilator- und Befeuchterleistungen stetig nach der Kühlwassersaustrittstemperatur des Rückkühlsystems geregelt.
Die Wärmeabgabe im Allgemeinbereich geschieht über Radiatoren, im Bürobereich wurde eine Heiz-/Kühldecke integriert.
Als Wärmequelle bzw. -senke für den Bürobereich wird der Rückkühlkreis der Kälteerzeugung der Serverräume verwendet. Das Kompaktgerät mit integrierter mehrstufiger Wärmepumpe zur Wärme- und Kälteerzeugung mit integriertem redundantem Kältekreis stellt je nach Lastprofil den Heizenergiebedarf oder den Kühlbedarf für die Elektrotechnikräume, der Kühlregister der Lüftungsgeräte, und die Kälteleistung der Kühldecken zur Verfügung.